Zu welcher Uhrzeit trainiert es sich am besten?
Job, Freunde, Familie, Haushalt – nur wo bleibt da noch Zeit um sich fit zu halten? Wie gut, dass Joggen auch im Morgengrauen geht und Fitnessstudios rund um die Uhr geöffnet haben. Doch der Biorhythmus ist gefährdet – und auch der gesunde Schlaf. Bei vielen verschiebt sich der Feierabend durch den Beruf immer mehr nach hinten. Und das verleitet viele Freizeitsportler dazu, auch zu ungewöhnlichen Zeiten jenseits der 20 Uhr-Marke in den Fitnessstudios zu trainieren. Doch dieses Angebot sollte man nur in Ausnahmefällen in Anspruch nehmen um den Körper nicht aus dem natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zu bringen.
Diesen Hinweis gibt Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln hin. Für diesen Rhythmus ist der sogenannte suprachiasmatische Nucleus, ein reiskorngroßes Areal im Zwischenhirn, verantwortlich. Dieser regelt mit dem Gute-Nacht-Hormon Melatonin und dem Wachmacher-Hormon Serotonin die innere Uhr im 24-Stunden-Takt. Dieser Biorhythmus ist dafür verantwortlich, wann wir müde werden oder aufwachen, wann wir leistungsfähig sind oder wann uns ein Leistungstief überkommt.
Morgens – Mittags oder doch Abends!
Nun fragt sich aber jeder, wann der Körper sein Hoch und wann er sein Tief hat. Prof. Froböse erklärt, dass unter normalen Umständen der Körper zwischen 9 und 11 Uhr sowie am Nachmittag von 16 bis 19 Uhr am leistungsfähigsten ist. Am besten sei der Nachmittag für Training geeignet, denn dann laufen alle körperlichen Funktionen auf Hochtouren. Dort wird der beste Trainingseffekt bei intensivem Krafttraining, anstrengenden Ausdauereinheiten oder technisch anspruchsvollen Sportarten, bei denen Koordination gefragt ist, erzielt.
Doch was kann der Sportler tun wenn man zu diesen Zeiten nicht trainieren kann? Nach Froböse kann man den eigenen Körper dadurch überlisten, indem die Aufwärmphase verlängert wird. Dadurch wird die Körperkerntemperatur angehoben wodurch die Leistungsfähigkeit auch zu einer späten Stunden gesteigert wird. Es ist jedoch darauf zu achten, dass zwischen dem Trainingsende und dem Schlafengehen zwei bis drei Stunden liegen. Dadurch wird ein problemhaftes einschlafen vermieden.
Kein exzessives Training am Abend
Auch wenn man den Körper durch eine längeres Warm-Up auf ein Training zur späten Stunde vorbereiten kann, wird von intensiven Einheiten am späten Abend oder in der Nacht abgeraten. Empfehlenswert sind dann Einheiten für Grundlagenausdauer, Yoga oder Gymnastik.