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Haarausfall: Für Männer und Frauen ein Angriff auf das Selbstwertgefühl

Glatzenbildung bei Haarausfall
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Haare gehören für uns so selbstverständlich zu einem guten Aussehen, dass der Verlust oft negative Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein hat und als enorme Einschränkung der Lebensqualität empfunden wird.

Doch was sind die Ursachen für Haarausfall?

Gibt es Möglichkeiten, Haarausfall zu verhindern oder hinauszuzögern und wie unterschiedlich reagieren die Haare bei Männern und Frauen auf das Alter oder andere Einflüsse?

 

 

Frauen leiden stärker

Geheimratsecken sind in der Männerwelt ab 40 ein typischer Anblick. Mindestens 50 Prozent der Männer setzen sich zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahren mit dem schütter werdenden Kopfhaar auseinander. Viele reagieren mit radikalem Kurzhaarschnitt – heutzutage dank Vorreiter in Sport- und Showbusiness stilistisch wesentlich akzeptabler als vor dreißig Jahren. Auch Frauen bleiben von dem erblich bedingten Haarausfall nicht verschont. Allerdings liegt hier der Prozentsatz deutlich unter dem der Männer. Auch zeigen sich nicht die typischen Geheimratsecken, sondern das Haar wird eher am Oberkopf und am Scheitel lichter.

Sind die Auswirkungen der androgenetischen Alopezie, wie diese Art des Haarausfalls medizinisch genannt wird, bei Frauen in der Regel auch weniger krass als bei Männern, trifft sie das Schicksal trotzdem meist härter. Der bei Männern beliebte 3mm-Schnitt ist bei Frauen kein akzeptables Mittel, um die zur Neige gehende Haarpracht zu kaschieren. Psychische Belastungen aufgrund des Haarausfalls sind daher deutlich öfter und stärker zu beobachten.

Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall

Neben dem erblich bedingtem Haarausfall gibt es weitere Arten des Haarverlustes. Anhand der Erscheinungsform wird zwischen kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata) und diffusem Haarausfall unterschieden.

Kreisrunder Haarausfall:

  • Beginnt mit etwa münzgroßen kahlen Stellen
  • Trifft häufig Kinder und Jugendliche, weniger Erwachsene über 30 Jahren
  • Eher Frauen als Männer betroffen
  • Haare können ohne Behandlung nach einigen Monaten wieder nachwachsen
  • Teilweise vollständiger Verlust der Kopfhaare
  • Autoimmunerkrankung, oft in Zusammenhang mit weiteren Erkrankungen des Immunsystems beobachtet

Diffuser Haarausfall:

  • Gleichmäßiger Haarverlust über den ganzen Kopfbereich verteilt
  • Ursachen reichen von Hormonumstellungen über Erkrankungen (z.B. Schilddrüse oder Infektionskrankheiten) bis hin zu Mangelerscheinungen oder Stress
  • Meist vergehen mehrere Monate zwischen Auslöser und Haarverlust
  • Genaue Feststellung der Ursache ist für eine erfolgreiche Therapie notwendig

Auch ein Zuviel an Pflege und Styling kann die Haare extrem belasten. Besonders Frauen muten ihren Haaren teilweise enorme Stressfaktoren zu: Dauerwellen, Blondierungen, Lockenstäbe, heiße Föne, Haarsprays etc. greifen das Haar an und lassen es spröde werden. Als Folge brechen einzelne Haare frühzeitig ab. Geschieht das dicht über der Wurzel, wirkt es optisch wie Haarausfall. Da beim Abbrechen der Haare die Wurzel erhalten bleibt, wachsen die Haare bei einer Erholungsphase mit gemäßigtem Styling und schonender Pflege allerdings rasch wieder nach.

Männer kämpfen mit anderen Mitteln

Insbesondere bei der androgenetischen Alopezie ist eine Bekämpfung des Haarausfalls schwierig. Einige Erfolge konnten mit dem Mittel Minoxidil nachgewiesen werden, dass direkt auf die betroffenen Kopfpartien aufgetragen wird. Minoxidil ist nicht verschreibungspflichtig. Trotzdem sollte eine Anwendung mit einem Arzt abgeklärt werden, da auch bei sachkundiger Anwendung Nebenwirkungen wie Veränderungen des Blutdrucks etc. auftreten können. Für Männer und Frauen werden unterschiedliche Dosierungen empfohlen.

Männer können ihren Haarausfall zusätzlich über die Einnahme von Finasterid bekämpfen. Das Medikament vermindert die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT), welches eine Ursache für den Haarausfall darstellt. Finasterid ist verschreibungspflichtig und für Frauen nicht zugelassen. Außerdem muss auch hier mit dem Auftreten von Nebenwirkungen, z.B. Einfluss auf die Libido, gerechnet werden.

Eine nebenwirkungsfreie Methode zur Kaschierung lichter Haarstellen oder schütterer Kopfbereiche ist die Verwendung von Streuhaar. Besonders als vorübergehende Maßnahme bei zeitlich begrenztem Auftreten von Haarausfall – z.B. als Folge von Krankheiten oder Hormonumstellungen – bei Frauen oder als Daueranwendung bei dem Fortschreiten der männlichen Geheimratsecken kann die künstliche Haarfülle dem Verlust von Selbstwertgefühl vorbeugen. Hierbei werden mittels Applikator mikroskopisch kleine Fasern auf die verbliebenen Haare aufgebracht und mit einem speziellen Haarspray fixiert. Das Haar erhält so wieder mehr Volumen und Länge und wirkt dadurch insgesamt voller. Eine umfangreiche Farbpalette ermöglicht eine genaue Abstimmung der Fasern auf die eigene Haarfarbe und somit ein natürliches Ergebnis.