fit4life Magazin

Gesundheit, Ernährung, Fitness, Sport und viele weitere Themen #fit4life.

Ganzkörpertraining im Lockdown

—Jammermodus an—

Lasst uns mal kurz zusammen jammern, denn es ist ja alles so gemein! Wir dürfen derzeit Sportanlagen nicht nutzen, Sportvereine dürfen keine Gruppentrainings anbieten und selbst die Pforten unserer geliebten Fitnessstudios bleiben geschlossen. Der Lockdown ist da und wir Sportler haben es wirklich nicht leicht!

Auf der anderen Seite sehen wir verwundert, wie konsequent so ein Gewichtsanstieg sein kann, unser Netflix-Rücken wird immer krummer und zwickt von Tag zu Tag mehr und unser Gang ist kaum mehr als aufrecht zu bezeichnen.

Es ist uns allen ganz klar, Lockdown hin oder her, wir müssen uns mehr bewegen, wir müssen trainieren! Aber wie?

—Jammermodus aus!—

Genau so ging es mir im Frühjahr 2020, aber das ist in dem aktuellen Lockdown bei mir ganz anders, denn ich habe für mich eine Lösung gefunden. Im März 2020 wurde mir Folgendes schnell klar: „Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann muss eben der Berg zum Propheten“!

Und so begab ich mich auf die Suche nach dem optimalen Home-Gym. Ich wollte mein Fitnessstudio zu mir holen, also musste ich nachdenken was mir wichtig ist. Schnell stellten sich folgende drei Entscheidungskriterien heraus:

Ganzheitliches Training: Ich möchte meinen gesamten Körper trainieren können

Eingeschränktes Platzangebot: In meiner Wohnung habe ich keinen Platz für einen kompletten Fitnessturm, denn meine Wohnung ist eigentlich zum Wohnen gedacht.

Kleines Budget: Ich wollte auf keinen Fall mehr als 200,- EUR ausgeben, denn der Lockdown bringt leider auch zusätzliche, finanzielle Risiken. Da wollte ich meine Ausgaben streng kontrollieren und das Geld nicht für Fitnessgeräte rauswerfen die ich vielleicht in wenigen Monaten nichtmehr brauche.

Nach vielen Stunden Internetrecherche und einem intensiven Brainstorming mit zwei befreundeten Fitnesstrainern hatte ich die Lösung. Sling Training!

Sling Training (Suspension Training) kurz und knapp

Ihr kennt das Sling Training wahrscheinlich alle, aber eher unter dem Markennamen des größten Herstellers von Sling Trainern mit dem gelben Logo und den drei Großbuchstaben.

Ursprünglich stammt diese Trainingsform aus der Physiotherapie, jedoch stellte die Spezialeinheit „Navy Seals“ die extrem hohe Trainingseffizienz des Schlingentrainers schnell fest. So nutzten die starken Männer das Fitnessgerät mit dem extrem kleinen Packmaß für das mobile Training während ihrer teils wochenlangen Einsätze.

Nach seiner Zeit bei den „Seals“ entwickelte Randy Hetrick das Schlingensystem weiter, eröffnete ein Unternehmen und vertreibt dieses Trainingssystem seither als Marktführer in die ganze Welt. Mittlerweile fehlt ein Sling Trainer in keinem gut sortierten Fitnessstudio und er ist hervorragend für das heimische Training geeignet. Selbstverständlich bieten mittlerweile eine Vielzahl von hervorragenden Anbietern ihre eigenen Versionen eines Sling Trainers an, zum Vorteil für uns Sportler. Ich hatte das Vergnügen einen Sling Trainer Test durchzuführen zu dürfen mit teils erstaunlichen Ergebnissen.

Das Prinzip eines Schlingentrainers ist sehr einfach. Ein Schlingensystem wird an eine Aufhängung angebracht, so dass dieses frei im Raum schwebt. Für das Training muss der Athlet nun mit seinen Händen, Armen oder Füßen in die Schlaufen (Schlingen) schlüpfen und schon kann er die Kräfte der Schwerkraft und das Gewicht seines eigenen Körpers im Training nutzen.

Den Sling Trainer gibt es ohne Umlenkrolle (siehe Bild) aber auch mit einer kugelgelagerten Umlenkrolle, welche die gewollte Instabilität weiter verstärkt. Die Umlenkrolle ist jedoch eher für Fortgeschrittene sinnvoll.

Das Prinzip im Sling Training ist einfach, aber hocheffektiv und leicht erlernbar. Als Sporteinsteiger kannst Du bereits nach einer kurzen Übungsphase effektiv und sicher trainieren. Aber auch fortgeschrittene Athleten bis zum olympischen Niveau nutzen den Sling Trainer um ihre Leistungen weiter zu verbessern.

Die Vorteile des Sling Trainings

Echtes Ganzkörpertraining

Ich versuche jeden Tag neue Übungen in meinem Sling Trainer zu lernen und das ist überhaupt kein Problem, denn die Übungsvielfalt ist nahezu grenzenlos. Ich trainiere meine Beine, meinen Core (Bauch, Seite, Rücken), meinen Oberkörper und meine Arme mit einer Vielzahl unterschiedlicher Übungen von denen mir die meisten Spaß machen. Das ist so ganz anders als im Fitnessstudio wo nur zwei oder drei Maschinen eine Muskelgruppe isoliert trainieren und das Training damit ziemlich eintönig wird. Ich kann die Übungen langsam und geführt für den Kraftaufbau trainieren, aber auch mit Schwung zum Training der Schnellkraft und Koordination. Die Möglichkeiten sind schier grenzenlos und das hält mich kreativ und ermöglicht ein zielgerichtetes Training.

Sling Training ist platzsparend

Um in meinem Wohnzimmer zu trainieren, brauche ich nur eine Körperlänge freien Raum und etwas seitlichen Platz um bei Bedarf die Arme öffnen zu können. Du kannst dieses Trainingsgerät mit einem Türanker (bei den meisten Sling Trainern im Lieferumfang enthalten) zwischen Tür und Türstock einklemmen und somit in jedem Raum trainieren. Ich habe mir jedoch in meine Wohnzimmerdecke einen stabilen Haken geschraubt, in den ich den Sling Trainer mit einem Karabiner einhänge. So kann ich die Tür offen lassen und verschiedene Seiten für mein Training nutzen.

Wenn ich das Training geschafft habe, falte ich meinen Sling Trainer klein zusammen und verstaue ihn in meiner Schublade. Ich benötige kaum Stauraum.

Geringer Preis

Auch wenn der Preis nicht Dein Hauptargument sein sollte, so spielt er trotzdem eine wichtige Rolle. Ein Schlingentrainer kostet beim Discounter nur wenige Euro. Ein hochwertiges Modell mit Umlenkrolle bekommst Du unter 150,- EUR. Ich habe mittlerweile zwei Modelle zu Hause. Eines mit- und eines ohne Umlenkrolle. Zusammen haben sie keine 200,- EUR gekostet. Ich nutze den Sling Trainer ohne Umlenkrolle aufgrund seines niedrigeren Gewichtes gerne im Outdoortraining oder auf Reisen, den mit Umlenkrolle in den heimischen vier Wänden.

Immer und überall trainieren

Als Ausdauersportler bin ich viel in der Natur unterwegs. Egal ob ich laufe, wandere oder mit dem Fahrrad unterwegs bin, der Sling Trainer ist oft mein Begleiter. So habe ich ihn schon an wunderbaren Orten an einen Ast oder eine andere Aufhängung geknüpft und ein Training in atemberaubender Umgebung genossen.

Bei einer Rundreise in Kanada habe ich mitten im Schnee trainiert, in der Dominikanischen Republik wurde mein Trainingsgerät an eine schiefe Palme gebunden und auf Dienstreisen passt er in jedes Handgepäck. Ich genieße diese Flexibilität.

Fazit und Danke

Du hast sicherlich schon gemerkt, dass ich ein echter Fan dieser Art des Trainings geworden bin. Ich denke, dass mir der Lockdown eine neue Trainingsmöglichkeit eröffnet hat und damit aus dieser Sicht auch positive Seiten hat. Es kommt eben immer auf den Blickwinkel drauf an 😉

Vielen Dank, dass Du meinen Artikel bis zum Ende gelesen hast und danke für Dein Vertrauen. Ich hoffe, ich konnte einen kleinen Teil dazu beitragen, dass Du etwas fitter und gesünder aus dieser schwierigen Zeit herauskommst. Vielleicht habe ich Dich neugierig gemacht.

Kopf hoch und lass Dich nicht unterkriegen!

Dein Uwe Kauntz von Sling-Trainer-Tipps.de