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Aberglaube im Sport: Auf welche Rituale schwören die Profis?

Wo es das Unvorhersehbare gibt, dort gibt es auch den Aberglauben, Rituale und beschwörerische Praktiken. So auch im Sport. Ob beim Fußball, Basketball oder Eishockey. Es gibt immer einen Spieler, der auf einen bestimmten Brauch schwört. Wir stellen euch den sportlichen Aberglauben einiger Sportgrößen vor.

Cristiano Ronaldo: Auch der Superstar hat einen Aberglauben
Cristiano Ronaldo: Auch der Superstar hat einen Aberglauben © Football.ua [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
Abwehrspieler Kolo Touré glaubt angeblich fest an Rituale. So soll der Spieler für FC Liverpool immer als Letzter das Spielfeld betreten wollen. Dieser Brauch ist ihm sogar so wichtig, dass er sich einmal geweigert haben soll, ein Spiel fortzusetzen, nachdem sich ein Spieler vor der Halbzeit verletzt hatte. Es wäre ihm dadurch nämlich nicht möglich gewesen, der Letzte seiner Kollegen zu sein, der das Feld betritt. Aus Angst, Pech heraufzubeschwören, weigerte sich Touré und die Mannschaft musste ohne ihn die zweite Hälfte des Spiels beginnen.

Mario Gomez singt die Nationalhymne absichtlich nicht mit und hat sogar beim Toilettengang seine Rituale. Im Interview mit Men’s Health erzählte er, dass er bei der Europameisterschaft 2008 stets das Pissoir ganz links außen benutze. Er hätte Angst, diese Bräuche aufzugeben, erklärte der Torjäger von Besiktas Istanbul. Wenn er sie nicht einhalten und die Mannschaft ein Spiel verlieren würde, würde ihn die Frage nicht loslassen, ob es da wohl einen Zusammenhang gegeben hatte.

Cristiano Ronaldo: Der Stutzen-Tick

Bleiben wir gleich beim Fußball. Superstar Cristiano Ronaldo von Real Madrd ist bekannt dafür, immer mit hochgezogenen Stutzen anzutreten. Ein Fashion-Statement? Nein. Der talentierte portugiesische Nationalspieler zieht sich seit seiner Kindheit die Stutzen immer bis über’s Knie hoch. Im Jahr 2006 verriet er der Bild-Zeitung im Interview den echten Grund: „Von klein auf hatte ich die so hochgezogen. So bin ich berühmt geworden. Jetzt ist es Aberglaube und ich lasse sie immer über dem Knie.“

Beim Ritual mit einem Kleidungsstück ist er allerdings nicht allein. Niemand anderes als Michael Jordan wollte das Glück auf diese Art weiterhin auf sich ziehen. So soll Jordan seinem Erfolg mit den North Carolina Tar Heels, die er im Jahr 1982 zu einem Nationalspiel führte, so viel Bedeutung zugeschrieben haben, dass er überzeugt war, dass die Shorts, die er trug, ihm Glück bringen würden. Während seiner Zeit bei den Chicago Bulls trug er genau diese Hosen also stets unter denen seiner Mannschaft. Damit löste der legendäre NBA-Star unwissentlich sogar einen Trend aus. Die längeren Hosen, die er tragen musste, um die Shorts darunter zu verstecken, wurden auch bei anderen Spielern beliebt. Selbst wenn man Naturtalent wie das seine besitzt, können Rituale offensichtlich nicht schaden.

Tiger Woods und die Farbe Rot

Auch ein weiterer Spitzenprofi der Sportwelt geht lieber auf Nummer sicher: Tiger Woods. Der Spieler, der Golf an die Massen brachte, ist am Finaltag immer im roten Hemd zu sehen. Die Farbe wird zwar mit vielen negativen Assoziationen in Verbindung gebracht – Verletzungen, Wut, sogar der Teufel wird meist rot dargestellt … Doch für den Meistergolfer hat die Farbe eine ganz andere Bedeutung. Auf seiner Website erklärte er im Jahr 2009, wer hinter der Tradition steckt: Seine Mutter. „Ich trage an Sonntagen rot, weil meine Mom findet, dass das meine Power-Farbe ist und man weiß ja, dass man immer auf seine Mutter hören soll“, hieß es dort. Geschadet hat es ihm jedenfalls nicht.

Profisportler müssen besonders diszipliniert sein, um bei dem was sie tun Erfolg zu haben. Manchmal können sie es aber auch übertreiben.

Der NBA-Spieler Ray Allen befolgt vor jedem Spiel einen strikten Zeitplan, bei dem sogar sein Mittagsschläfchen zu einer bestimmten Uhrzeit erfolgt und eine bestimmte Länge andauern darf. Er isst an diesen Tagen immer Hühnchen und Reis und rasiert sich eine Stunde später sorgfältig den Kopf, bevor er dann 3 Stunden vor dem Spiel mit dem Aufwärmen beginnt.

Bartwuchs als beliebtes Sportler-Ritual

Manche Traditionen werden von den Stars nicht in der Öffentlichkeit ausgeführt. Manche hingegen, können die Zuschauer regelrecht mitverfolgen. So zum Beispiel die Tradition männlicher Spieler, sich bei einer Meisterschaft einen Bart wachsen zu lassen. Entweder bis zur Eliminierung oder bis das Finale gewonnen ist. Beim Eishockey gibt es die Tradition schon lange. Scheinbar begann der Bartwuchs mit den New York Islanders in den achtziger Jahren und wurde danach von anderen Teams kopiert. Auch in anderen Sportarten kann seitdem hin und wieder der Bartwuchs eines Spielers miterlebt werden. So ließ sich beispielsweise LeBron James einen Bart wachsen.

Natürlich schwören nicht nur Sportler auf Rituale. Es gibt sie in den verschiedensten Lebensbereichen. Beim Glücksspiel ist der Aberglaube, wie zu vermuten ist, sehr ausgeprägt und führt oft zu wilden Überzeugungen. (Siehe z. B.: 7 verrückte Aberglauben im Glücksspiel.) Da wir im Sport aber oft eine enge Beziehung zu den Spielern entwickeln, kann es Spaß machen, sich einen Lieblingsspieler beim Ausführen seiner Rituale bildlich vorzustellen.